Für viele Anleger gelten Exchange Traded Funds (ETFs) als solide und vergleichsweise risikoarme Geldanlage. Weltweit existieren inzwischen über 13.000 Produkte mit mehr als 26.000 Börsenlistungen. Doch was nach Stabilität klingt, ist nicht automatisch krisenfest. ETFs bilden die Märkte ab, sie steuern sie nicht. Wenn die Kurse fallen, rutschen auch sie mit nach unten. Die entscheidende Frage lautet also: Wie robust sind ETFs wirklich, wenn die Börsen ins Straucheln geraten?
Wie kommt es überhaupt zu Crashs an der Börse?
Selten ist eine Finanzmarktkrise das Ergebnis eines einzigen Auslösers. Oft ist es eine Kette von Ereignissen, die sich gegenseitig verstärkt: Panikverkäufe, Liquiditätsengpässe und wirtschaftliche Schocks. Geopolitische Spannungen, unerwartete Zinsanpassungen, Unternehmensinsolvenzen oder überhitzte Märkte mit Spekulationsblasen sind häufige Ursachen dafür.
Hinzu kommt auch der alkoholmische Handel. Automatisierte Systeme reagieren in Sekunden auf Kursbewegungen und verstärken so bestehende Trends. Fügen Emotionen der Situation hinzu, überreagieren Märkte häufig.
Weshalb auch ETFs vom Crash betroffen sind
ETFs sind Marktfolger; sie reproduzieren die Performance der Indizes, die sie abbilden. Das bedeutet: steigen die Kurse, profitieren die Anleger und fallen sie, sind der ETF-Wert. Doch es gibt auch Ausnahmen: Sektor-ETFs, wie etwa auf Technologie- oder Immobilienwerte, erleben in Krisenzeiten oft deutlich stärkere Schwankungen. Abhängig von der Depotzusammenstellung können also auch vermeintlich passive Produkte wie die ETFs Risiken enthalten. Weiterführende Informationen findest du im XTB-Ratgeber zu ETF Crashs.
Wie Anleger das Risiko in ihrem ETF-Depot minimieren können
Damit die ETFs auch langfristig den gewünschten Erfolg bringen, müssen sie immer wieder beobachtet und gegebenenfalls angepasst werden. Schwankungen sollen dadurch so gut wie möglich abgefedert und Risiken minimiert werden. Eine Möglichkeit dafür ist die Kapitalstreuung, die Diversifikation. Es geht darum, nicht alles in einen einzigen ETF zu investieren. Es ist besser, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern breiter aufgestellt zu sein. Regionale und branchenübergreifende ETFs sind dafür besonders geeignet. Anleger können beispielsweise in einen DAX-ETF (Deutsche Mark), einen S&P-500-ETF (USA) und einen MSCI Emerging Markets-ETF (Schwellenländer) investieren. Fällt der deutsche Markt wegen einer Konjunkturflaute, können stabile US-Unternehmen oder wachsende asiatische Märkte die Verluste teilweise ausgleichen.
Auch die Entscheidung für Sparpläne kann eine Erleichterung bei den ETF-Anlagen sein. Durch ihre monatliche Ausführung glätten sich Kursschwankungen automatisch („Cost-Average-Effekt“). Bei niedrigen Kursen werden mit dem besten Betrag mehr ETF-Anteile erworben. Steigen die Kurse, sind es weniger. So entsteht über die Zeit ein sogenannter Durchschnittspreis, der oft günstiger ist als ein einmaliger Großeinstieg zum „falschen Zeitpunkt“.